Arnulf Rainer wurde im Jahr 1929 in Baden bei Wien geboren. Er studierte an der Hochschule für angewandte Kunst und an der Akademie der bildenden Künste, die er jedoch beide bereits nach wenigen Tagen wieder verließ. Gemeinsam mit Wolfgang Hollegha, Josef Mikl, Arik Brauer, Ernst Fuchs und Anton Lehmden gründete Rainer 1950 die „Hundsgruppe“. Nach ersten Ausstellungen in der Galerie Würthle und einer Einzelausstellung in der Galerie St. Stephan war er 1956 gemeinsam mit Wolfgang Hollegha, Josef Mikl und Markus Prachensky Gründungsmitglied der „Gruppe St. Stephan“. Bereits ein Jahr später trat Rainer der Wiener Secession bei. Es folgten zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland. 1966 erhielt er den Österreichischen Staatspreis für Grafik. Als Vertreter Österreichs nahm Arnulf Rainer 1971 an der Biennale in S?o Paulo teil. Ab der Mitte der 1970er-Jahre überarbeitete er vermehrt Fotos von Arbeiten anderer Künstler und wandte sich gestischer Fuß- und Fingermalerei zu. 1978 bespielte Rainer den österreichischen Pavillon auf der Biennale in Venedig und nahm 1977 und 1982 an der documenta in Kassel teil. Es folgten eine Professur an der Akademie der bildenden Künste in Wien von 1981 bis 1995 sowie die Verleihung des Max-Beckmann-Preises der Stadt Frankfurt. Nach unzähligen Ausstellungen in international renommierten Museen wurde 1993 das Arnulf-Rainer-Museum in New York gegründet, welches bis 1996 geöffnet war. 2004 wurde Rainer die Ehrendoktorwürde der Katholisch-Theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster verliehen. Seit 2009 ist das Arnulf-Rainer-Museum in Baden geöffnet. Zahlreiche Verdienstzeichen unterstreichen die Bedeutung des Künstlers, der heute in Wien, Oberösterreich und Teneriffa lebt und arbeitet.
Literatur
Otto Breicha (Hrsg.), Arnulf Rainer. Hirndrang. Selbstkommentare und andere Texte, Salzburg 1980; Ausstellungskatalog Arnulf Rainer, Galerie Ulysses, Wien 1987; Friedhelm Mennekes (Hrsg.), Arnulf Rainer. Weinkreuz. Eine Kunst-Monographie, Frankfurt a.M. 1993; Ausstellungskatalog Arnulf Rainer - 100 Bilder aus der Sammlung Essl, Sammlung Essl, Klosterneuburg 1994