Bereits im Alter von zehn Jahren kam Franz Eybl an die Wiener Akademie der bildenden Künste. Er besuchte zunächst die 'Graveur- und Erzverschneidungsschule' unter Josef Klieber, ab 1817 die Landschaftsklasse unter Josef Mössmer. Johann Baptist Lampi, Leiter der Klasse für Historienmalerei und Franz Caucig, Direktor der Maler- und Bildhauerschule, und vo allem Johann Peter Krafft waren seine Lehrer, Josef Danhauser und Johann Matthias Ranftl seine Mitschüler. 1843 wurde der Künstler Mitglied der Akademie, 1853 Kustos an der Kaiserlichen Gemäldegalerie, 1867 Lehrer an der Restaurieranstalt der Gemäldegalerie. Franz Eybl widmete sich lange dem Porträtfach. Bereits während seiner Studienzeit schuf er zahlreiche Miniatur- und Aquarellbildnisse von Schauspielern für den Theaterliebhaber Josef Ritter von Franck. Auch machte er sich als Lithograph - er schuf mehr als 400 Arbeiten in dieser Technik - einen Namen. Auftragsreisen führten ihn nach Ungarn, wo er bekannte Persönlichkeiten lithographierte. Ab 1826 war er Mitarbeiter der Publikation 'Lithographische Kopien von Originalhandzeichnungen berühmter alter Meister aus der Sammlung S.kaiserl.Hoheit des durchlauchtigsten Erzherzog Carls von Österreich'. Ab den 30er Jahren wandte er sich verstärkt der Genremalerei zu. Eine Reihe von ausnehmend schönen Arbeiten, häufig Landschaft und Menschen aus dem Salzkammergut oder auch Interieurs zeigend, sind das Ergebnis, wobei diese Arbeiten immer auch Sinnbilder sind. Die meisterhafte Wiedergabe der Oberflächen und ein besonderes Feingefühl in der Farbgebung sind charakteristisch für seine Malerei.
Literatur: I.Kastel, Franz Eybl. 1806 - 1880, Phil.Diss., Wien 1983; G.Frodl, Wiener Malerei der Biedermeierzeit, Rosenheim 1987, S.247; G.Frodl/ K.A.Schröder, Hrsg., Wiener Biedermeier. Malerei zwischen Wiener Kongreß und Revolution, München 1992, Taf.92ff; Nachschlagewerke: Wurzbach, Thieme-Becker, Bötticher