Franz Alt, Sohn des Landschaftsmalers Jakob Alt und Bruder des Architektur- und Landschaftsmalers Rudolf von Alt, studierte ab 1836 an der Wiener Akademie, wo er sich vor allem mit figuralen Studien befaßte. Bald wandte er sich aber der Architektur- und Landschaftsmalerei in Aquarelltechnik zu. Seine Mitschüler waren unter anderen Eduard Ender, Carl Göbel, Eduard Engerth und sein Freund August Pettenkofen. Im Jahre 1844 beendete er seine Studien und reiste über Tirol nach Oberitalien. Durch den Maler Johann Nepomuk Schödlberger, der den jungen Künstler förderte, wurde er mit seinem späteren Mäzen Graf Casimir Esterhazy bekannt. In Schloß Stiebar war Franz Alt lange Jahre als Hofmaler und Zeichenlehrer tätig, künstlerisches Ergebnis waren eine Reihe von Aquarellen, die das Leben im Schloß und die umliegende Landschaft festhielten. Franz Alt bereiste ganz Europa, im Jahre 1848 hielt er sich in Venedig auf, 1867 begleitete er Erzherzog Ludwig Viktor nach Portugal und Spanien, um 1869 besuchte er Moskau und St.Petersburg. Malerische Ansichten aus Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Belgien, Holland, England und Italien geben Zeugnis von seinen Aufenthalten. Anläßlich der Wiener Weltausstellung erhielt der Künstler die 'Medaille für Kunst'. Bezeichnend für die Veduten Franz Alts sind helle Farben und eine zarte, oft pointilistische Pinselmalerei. Farbe und Zeichnung sind von zurückhaltender Eleganz, starke Akzente und Kontraste werden ausgespart. Eine "angenehme Lyrik", so Ludwig Hevesi, charakterisiert seine Malweise.
Literatur
Franz Alt, 1824-1914, Versteigerung des künstlerischen Nachlasses, C. J. Wawra, Wien 1916, mit einem Vorwort von A. v. Schaeffer; R. Feuchtmüller, Gedächtnisausstellung Franz Alt mit Werken von Jakob und Rudolf Alt, Gresten-Schloß Stiebar, Wien 1955, mit Lit.; Nachschlagewerke: Thieme-Becker, Boetticher, Vollmer, Bénézit, Müller-Singer, Busse Nr. 01206