Anton Schiffer, wahrscheinlich ein Enkel oder naher Verwandter des steirischen Malers Matthias Schiffer, begann im Jahre 1833 sein Studium an der Wiener Akademie, in deren Matrikel er auch als Malersohn angeführt wurde. Bereits 1835 war er mit zwei Landschaftsbildern in der Jahresausstellung der Akademie vertreten, welche er in den folgenden Jahren regelmäßig beschickte. Ab 1852 waren seine Arbeiten auch häufig in den Monatsaustellungen des österreichischen Kunstvereins vertreten. Schon früh fand die Kunst Schiffers Anerkennung. Eine "Ansicht des Schneeberges mit dem Höllenthale am Kaiserbrunnen" wurde noch zu Lebzeiten des Künstlers in die 'moderne Abtheilung der kaiserlichen Gemälde-Gallerie im Belvedere' aufgenommen. Bekannt ist auch die Ausschmückung des Salons einer Villa am Kahlenberg im Jahre 1838 mit einer Reihe von Gouachen, teils Kopien nach berühmten Landschaften, teils eigene Kompositionen und Studien nach der Natur. Bezeichnend für Schiffers Landschaftsaufnahmen ist ihr sorgfältiger Zugang. Genau beobachtend hält er alle Details fest. Bei aller Naturwahrheit wird seine Vorliebe für ein verhaltenes Rhythmisieren deutlich, das durch Licht und Schatten sowie die verwendete Palette vermittelt wird. Anton Schiffer ist einer der liebenswürdigen und bedeutsamen Chronisten unter den Landschaftern des heimischen Biedermeier.
Literatur
Nachschlagewerke: Wurzbach, Thieme-Becker, Müller-Singer, Bénézit, Boetticher, Busse Nr. 71674