Thomas Ender studierte ab 1806 an der Wiener Akademie bei Josef Mößmer und Franz Steinfeld, 1810 wechselte er in die Landschaftsklasse von Laurenz Janscha. Seine Studienreisen führten ihn immer wieder nach Salzburg, in die Steiermark, nach Tirol, Südtirol, an den Gardasee, wo er seine Eindrücke festhielt. Fürst Metternich, damals Protektor der Akademie ermöglichte dem jungen Künstler 1817/18 die Teilnahme an einer Expedition nach Brasilien und einen mehrjährigen Studienaufenthalt in Rom. Eine weitere Station war 1826 Paris. Im Jahre 1829 ernannte ihn Erzherzog Johann zu seinem Kammermaler. Ender wurde beauftragt die Besitzungen des Erzherzogs festzuhalten, eine reiche Aquarellsammlung von Alpenansichten war das Ergebnis. 1837 wurde der Künstler als Leiter der Landschaftsklasse an die Akademie berufen und zum Professor ernannt. Im selben Jahr bereiste er auch den Osten - Rußland, Konstantinopel, Griechenland. 1845 erfolgte die Ernennung zum kaiserlichen Rat. 1850 beendete Ender seine Tätigkeit an der Akademie. Bis in die frühen 60er Jahre unternahm er immer wieder Reisen, zumeist nach Italien. Thomas Ender war einer der bedeutendsten Aquarellisten des 19. Jahrhunderts, jedoch auch seine Ölbilder bezeugen Virtuosität. Enders Interesse lag im Erfassen der Wirklichkeit der Natur. Er war ein Meister in der Technik des Aquarellierens, aber auch darin, diese Wirklichkeit stimmungsvoll wiederzugeben.
Literatur
W. Koschatzky, Thomas Ender. 1793 - 1875. Kammermaler Erzherzog Johanns, Graz 1982; Exhibition-catalogue: Von der Schönheit der Natur / Die Kammermaler Erzherzog Johanns, Albertina Wien, Wien 2015; Lexica: Wurzbach, Bodenstein, Thieme-Becker, Bénézit, Boetticher