Der 1953 in Weyer geborene Maler, Grafiker und Plastiker Siegfried Anzinger zählt zu den Begründern der „Neuen Wilden“. Von 1971 bis 1977 studierte er an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Maximilian Melcher. 1981 übersiedelte der Künstler nach Köln und nahm 1982 an der documenta 7 in Kassel teil. 1988 bespielte er den Österreichischen Pavillon bei der Biennale in Venedig. 1998 erhielt Anzinger eine Professur für Malerei an der Kunstakademie in Düsseldorf. Die Werke Siegfried Anzingers werden von einer Leichtigkeit und Unmittelbarkeit bestimmt. Der Farbauftrag erscheint schnell und spontan und hinterlässt den Eindruck eines non-finito. Dieser Eindruck wird untermauert von der Tatsache, dass Anzinger seinen Gemälden immer wieder neue Farbschichten hinzufügt und der Bildträger letztliche bis zu zwanzig Malschichten aufweist. Thematisch setzt sich der Künstler mit den existentiellen Grundproblemen wie Liebe, Sexualität, Schmerz, Einsamkeit, Angst und Tod auseinander. 2003 erhielt Anzinger den großen Österreichischen Staatspreis für Bildende Kunst.
Literatur
Siegfried Anzinger, Wer einmal liebt, dem glaubt man nicht, Graz, Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum (steirischer herbst '86), 1986; W.Schmied (Hrsg.), Malerei in Österreich. 1945-1995. Die Sammlung Essl, 1996; W.Schmied (Hrsg.), Geschichte der bildenden Kunst in Österreich. 20. Jahrhundert, Bd.6, 2002; Ausstellungskatalog Sammlung Essl, Anzinger. Lebschik, 2002 (mit Bibliographie)