Tobias Pils wurde 1971 in Linz geboren und lebt in Wien. Von 1990 bis 1994 besuchte er die Akademie der bildenden Künste in Wien. Er erhielt u. a. den Otto-Mauer-Preis (1994) und den Anton-Faistauer-Preis für Malerei (2011). Seit Beginn der 1990er-Jahre nahm und nimmt er an zahlreichen Ausstellungen teil, so waren seine Arbeiten unter anderem im Landesmuseum Linz (2003), in der Wiener Secession (2013), im Josef Albers Museum in Bottrop (2017 und 2018) bzw. in den Galerien Eva Presenhuber (CH), Gisela Capitain (DE) und Capitain Petzel (DE) ausgestellt. Umfangreiche Einzelausstellungen fanden 2016 in der Chinati Foundation, Marfa (U.S.A.) und 2017 in der Kunsthalle Krems statt; 2022 widmet Le Consortium, Dijon (F) Tobias Pils eine Einzelschau. „Tobias Pils’ Bilder sind Paradoxe. Jedes Kunstwerk ist zugleich Prozess und Produkt, Gewinn und Verlust, undurchdringlich und transparent, geplant und zufällig. Wir sehen Linien, Raster, Texturen unterschiedlichster Art, kombiniert mit mechanischen und organischen Formen. Gegenständliches wird angedeutet, eine eindeutige Lesbarkeit wird jedoch verhindert. Es bleibt bei Versatzstücken und Fragmenten, die beim Betrachter willkürliche metaphorische Verbindungen hervorrufen. So wie die Interpretation ihre eigenen Wege geht – abhängig von den intuitiven Eingebungen des Betrachters –, ist auch der Malprozess bei Tobias Pils eine Erkundung des Intuitiven. Ausgehend von einem bestimmten Motiv ist Pils beim Malen seiner Bilder offen für alles, was im Entstehungsprozess geschieht, sodass ihm seine Bilder am Ende im Idealfall selbst fremd erscheinen. Dabei verzichtet Pils auf chromatische Farben und steigert seine Konzentration, indem er ausschließlich mit Grautönen arbeitet. Sie bilden in Pils’ OEuvre eine Entität und erzeugen ganz eigene wie auch eigenartige Stimmungen. Die reduzierte Farbpalette verweist gleichzeitig auf einen konzeptuellen Ansatz ähnlich dem zur monochromen oder rein gestischen Malerei.“ (Textquelle: Galerie Gisela Capitain, Köln)