Ferdinand Stranskys zeichnerische Begabung wurde früh entdeckt. Bereits 1919 trat er als Lehrling in die Restaurierwerkstätte der Akademie der bildenden Künste in Wien ein. Nach vierjähriger Lehrzeit war Stransky als Restaurator tätig, daneben malte er. In den 30er Jahren wurde das Kunsthistorikerehepaar Tietze auf Stranskys Bilder aufmerksam. Durch Georg Ehrlich fand er Aufnahme in den Hagenbund, dessen Mitglied er 1937/38 war und der im auch ein Ausstellungsforum bot. Stranskys Themen waren vor allem Figuren- und Landschaftsbilder, die Arbeitswelt spielt in seinem Schaffen eine besondere Rolle. Starke Bewegtheit in der Pinselschrift, kräftige Farbigkeit, spannungsreiche Räume sind Charakteristika seiner Arbeiten. Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Künstler von 1946 bis 1952 und ab 1969 Mitglied der Wiener Secession. Stransky bildete sich in der Malerei autodidaktisch aus. Die Auseinandersetzung mit verschiedenen Strömungen der modernen Malerei - mit dem Kubismus, mit dem malerischen Expressionismus beispielsweise - wirkte befruchtend. Die Entstehung eines Bildes war für ihn ein Kampf mit der Materie und weniger ein konstruktiver, intellektueller Akt. Stranskys spätere Bildschöpfungen entfernen sich mitunter vom Gegenständlichen und nähern sich der Abstraktion.