Edmund Pick-Morino wurde in Ungarn geboren, sehr bald übersiedelte die Familie nach Wien, wo er seine Schulzeit verbrachte. Seine künstlerische Ausbildung absolvierte er in München. Ab 1898 studierte er an der Akademie bei Hackl, Herterich und Löfftz. Die entscheidenden Eindrücke erhielt der junge Künstler jedoch nicht von seinen Lehrern, sondern von den Arbeiten Carl Schuchs und Lovis Corinths. Wichtig für seine Entwicklung waren auch seine Auslandsreisen - das Studium bei Böcklin in Florenz und sein Aufenthalt in Paris. Die Auseinandersetzung mit dem französischen Impressionismus und der Bildauffassung Cézannes gab neue Impulse. Seit 1910 lebte der Künstler in Wien und Baden, 1921 trat er dem Wiener Künstlerhaus bei. Im Jahre 1929 übersiedelte Pick-Morino nach Fontainebleau, Studienreisen führten ihn nach Südfrankreich, Italien, in den Vorderen Orient, auch hielt er sich in Deutschland und Ungarn auf, Budapest war dann auch der Ort, wo er die letzten zwanzig Jahre seines Lebens verbrachte. Stillleben, Landschaft und Porträt waren seine Themen. Pick-Morinos Arbeiten zeichnen sich durch ihre hohe Farbkultur aus, charakteristisch ist auch die Körperhaftigkeit des Dargestellten, wenn auch durch die am Impressionismus geschulte Malweise und durch die Beachtung der Tonigkeit die "ästhetische Essenz der Erscheinung", so die Worte Carl Schuchs, festgehalten wird. In den 20er Jahren wird seine Pinselschrift pastoser, lebendiger, flammender.