Der böhmische Maler und Graphiker (Ludwig) Luděk Marold (7.6.1865 Prag - 1.12.1898 ebd.) begann 1881 mit sechzehn Jahren sein Studium an der Prager Akademie, wurde 1882 ausgeschlossen und setzte sein Studium daraufhin zwischen 1882 und 1887 bei den Professoren Nikolaus Gysis und Ludwig von Löfftz an der Akademie in München fort. Dort lernte er die Mitglieder der Gruppe Škréta kennen. Er kehrte auf die Prager Akademie zurück und wurde dort von Maximilian Pirner unterrichtet. In Prag arbeitete er in seinem eigenen Atelier und wurde Redakteur des Vereins „Mánes“. 1889 wechselte er an die Prager Kunstgewerbeschule und erhielt dort ein Stipendium für einen Aufenthalt in Paris, wo er Kontakt hatte mit Mucha, Vácha, Hynais, Brožík, Oliva und anderen tschechischen Künstlern. Dort lebte er bis 1897 von Illustrationen für verschiedene Publikationen. Während seines Studiums zeichnete er für eine Reihe deutscher Zeitschriften und illustrierte Romane, Novellen und Gedichtbände. 1892 erhielt er die Goldmedaille für Illustrationen in München. Bekannt sind vor allem seine Aquarelle und Ölgemälde, die Szenen aus dem eleganten Leben der Großstadt, aber auch historische Szenen darstellen. Das 11 Meter hohe und 95 Meter lange Panoramabild von der entscheidenden Schlacht der Hussitenkriege, der „Schlacht von Lipany“, an dem u.a. Václav Jansa, der Szenograf Karel Štapfer, der Kolorist Theodor Hilšer und der Pferdemaler Vacátek mitgewirkt haben und für das Marold die Skizzen fertigte, zählt zu seinen berühmtesten Werken.