Der Maler und Grafiker Georg Philipp Wörlen wurde 1886 im bayrischen Dillingen an der Donau geboren. Nach Abschluss der Kunstgewerbeschule in Nürnberg arbeitete er als Restaurator und Lehrer. Während des Ersten Weltkrieges verbrachte Wörlen 15 Monate in englischer Kriegsgefangenschaft, wo er die Künstler Fritz Fuhrken und Franz Bronstert kennenlernte, mit denen er um 1920 in Passau die Künstlergruppe „Der Fels“ gründete. Mit dem bald darauf ebenfalls beigetretenen Künstler Carry Hauser verband ihn eine langjährige Freundschaft, die schließlich aber an der unterschiedlichen Einstellung gegenüber dem Nationalsozialismus zerbrach. Nach seinen am Impressionismus orientierten künstlerischen Anfängen wandte Wörlen sich im Laufe seines Schaffens Expressionismus, Kubismus und der Neuen Sachlichkeit zu, deren Elemente er zu einer eigenen Bildsprache vereinte. Diese Arbeiten Wörlens galten den Nationalsozialisten als „entartet“. 1937 wurden im Rahmen der deutschlandweiten konzertierten Aktion „Entartete Kunst“ Werke von Wörlen beschlagnahmt und vernichtet. Der Künstler verstarb 1954 in Passau. Sein Nachlass, bestehend aus Gemälden, Zeichnungen, Aquarellen, Gouachen sowie Druckgrafiken, wird im Museum Moderner Kunst in Passau verwahrt.
Literatur
Bianca Buhr, "Georg Philipp Wörlen. Werkverzeichnis der Gemälde", Passau/Köln 2020