Der österreichische Porträt- und Genremaler Eduard Charlemont war Sohn des Matthias Adolf Charlemont (1820-1871), dem er bereits in sehr jungen Jahren bei der Herstellung von Miniaturporträts half. Die Ursprünge seiner ebenso virtuosen wie treffsicheren Handschrift in Zeichnung und Malerei liegen wohl auch in der frühen Schulung begründet. Sein Bruder Hugo Charlemont (1850-1939) erlangte als Landschaftsmaler große Bekanntheit, sein Bruder Theodor Charlemont (1859-1938) war Bildhauer und Schüler von Caspar Zumbusch. Eduard Charlemont lehrte als Zeichenlehrer an einer Töchterschule (1863). Er selbst war an der Wiener Akademie der bildenden Künste Schüler von Eduard von Engerth, wurde dort von Hans Makart entdeckt und in der Folge von diesem stark beeinflusst. Ab 1870 arbeitete er in Makarts Atelier in der Gußhausstrasse. Sein Hauptwerk bilden drei große (18 Meter lange) Deckenbilder im Foyer des Burgtheaters. Als unabhängiger Künstler erlangte er seiner Portraits und hier vor allem seiner Kinderbildnisse wegen Bekanntheit. Nach einem Intermezzo in Italien lebte Eduard Charlemont fast drei Jahrzehnte in Paris. Hier zählte vor allem Ernest Meissonier zu seinen Vorbildern.