Bereits 1860 nahm Rudolf Ribarz bei dem spätbiedermeierlichen Landschafter Josef Holzer Zeichenstunden. 1864 inskribierte er an der Wiener Akademie bei Albert Zimmermann, Leiter der Landschaftsklasse. Emil Jakob Schindler, Eugen Jettel und Robert Russ waren seine Mitschüler. Der Pleinairismus, das Malen in der freien Natur, war für Zimmermann wesentlicher Teil der Ausbildung. Das Bemühen um die 'Stimmung', wichtiges Anliegen für die zukünftige Malerei, hatte hier die Basis. 1869 beendete er sein Studium. Ausstellungen und Reisen folgten. Im selben Jahr beteiligte er sich an der Ersten Internationalen Kunstausstellung in München. Bilder von Courbet, Corot, Daubigny und Millet, die Maler der Schule von Barbizon wurden zum nachhaltigen Seherlebnis. Bei der Wiener Weltausstellung von 1873 machte vor allem die Malerei Duprés, Diaz de la Penas, Troyon und Decamps tiefen Eindruck, der sich sowohl motivisch als auch stilistisch auswirken sollte. 1875 übersiedelte er nach Paris, die picardische Küste, die Normandie waren immer wieder Motiv, begleitet von Aufenthalten in Holland und Belgien. Kräftige Kontraste, ein von Dunkel und Graublau dominierter Stil und die Konzentration auf das Wesentliche waren bestimmend. Nach 1880 wurde die Palette heller, Linie und kolorierte Fläche traten in den Vordergrund. Ein zusehends intensiver Blau-Grün-Klang prägte die Arbeiten der 90er Jahre. Mit der Zuerkennung der goldenen Medaille für die "Ansicht von Dordrecht" gelang ihm die internationale Etablierung. 1892 kehrte er nach Wien zurück und übernahm den Lehrstuhl für Blumenmalerei an der Kunstgewerbeschule.