Gustav Klimt, Sohn eines böhmischen Goldschmiedes und Graveurs, besuchte von 1876 bis 1883 die Wiener Kunstgewerbeschule, danach arbeitete er bis 1892 mit seinem Bruder Ernst und Franz Matsch in einer "Künstlerkompanie" zusammen. Es entstanden Wand- und Deckengemälde für das Burgtheater, die Hermesvilla und für zahlreiche Theaterbauten der Monarchie. 1891 wurde er mit der Fertigstellung der Arbeiten am Stiegenhaus des Kunsthistorischen Museums, durch Makarts frühen Tod unvollendet, betraut. 1897 war er Gründungsmitglied und erster Präsident der Wiener Secession, 1902 zeigte er seinen Beethovenfries, 1903 eine erste große Kollektivausstellung. 1905 trat er mit einer Gruppe von Gleichgesinnten, der "Klimt-Gruppe", aus der Secession aus. 1906 gründete er den Österreichischen Künstlerbund. 1908 und 1909 beteiligte er sich an der Kunstschau in Wien. In den Jahren 1908 bis 1911 hielt er sich längere Zeit in Paris auf und unternahm auch Reisen nach Belgien und England. 1910 beteiligte er sich an der Biennale in Venedig, 1911 an der Internationalen Kunstausstellung in Rom - beide Male gewann er den ersten Preis. In seinem Frühwerk ist er der Malerei des Historismus - das Erbe Hans Makarts übernehmend - verpflichtet. In den 90er Jahren entwickelte er in Auseinandersetzung mit internationalen Anregungen eine sehr persönliche Form des Jugendstils mit einer ornamental-dekorativen Ausdrucksform. Seine späten Arbeiten zeigen eine Auflockerung der malerischen Struktur und eine intensive Farbigkeit. Klimt ist der Hauptmeister der Kunst der Wiener Jahrhundertwende.
Literatur
Alice Strobl, Gustav Klimt, Zeichnungen und Gemälde, Salzburg 1962; Werner Hofmann, Gustav Klimt und die Wiener Jahrhundertwende, Salzburg 1977; Alice Strobl, Gustav Klimt. Die Zeichnungen (Werkverzeichnis), Band I - IV, Salzburg 1980 - 1989; Wien um 1900. Kunst und Kultur, Wien 1985; Gustav Klimt, Parnass Sonderheft, 17/2000; Gustav Klimt - Werkverzeichnis der Gemälde, Salzburg 1975