Robert Zeppel-Sperl, Mitglied der Wiener Secession und Mitbegründer der Künstlergruppe „Wirklichkeiten“, fasste 1961 den Entschluss, sich der Malerei zu widmen. Von 1962 bis 1968 besuchte er die Wiener Akademie der Bildenden Künste und studierte unter Maximilian Melcher und Max Weiler. Im Mai 1968 feierte er im Rahmen der legendären Secessionsausstellung „Wirklichkeiten“ den ersten großen Erfolg. Auf Initiative von Otto Breicha hatten sich Zeppel-Sperl, Wolfgang Herzig, Martha Jungwirth, Kurt Kocherscheidt, Peter Pongratz und Franz Ringel zusammengefunden und setzten – stilistisch durchaus heterogen - ein starkes Zeichen im Sinne eines künstlerischen Umbruchs in Österreich. Davor waren die hiesigen Positionen durch den Phantastischen Realismus und die Gruppe nächst St. Stephan dominiert ( - der Aktionismus hatte erst kurz nach den „Wirklichkeiten“ mit der berühmten Aktion „Kunst und Revolution“ an der Uni Wien Premiere). Zeppel-Sperl wandte sich im Gegenzug zur vorherrschenden Abstraktion einer neuen Gegenständlichkeit zu und nahm Impulse von Alten Meistern (z.B. Hieronymus Bosch) ebenso auf wie von internationaler zeitgenössischer Kunst und Comics. Inhaltlich war seine Bilderwelt geprägt vom Lebensgefühl bzw. der Fröhlichkeit der 1960er und frühen 70er Jahre aber auch von sozialkritischen Themen. 1969 übersiedelte er nach Venedig, wo ab 1995 in Murano mehrere Glasskulpturen für die Glasmanufaktur Berengo entstanden. Ab 1977 lebte er zum Teil in den USA, ehe er ab 1991 sein Atelier in Bali einrichtete. Danach pendelte er regelmäßig zwischen Bali, Wien und Venedig.
Literatur
Robert Zeppel-Sperl, Bilder aus der Sammlung Großhaus und Glasskulpturen aus der Sammlung Berengo, Palazzo delle Prigioni Nouve, Venedig, Hrsg. v. Hamburger Förderkreis Kunstausstellungsprojekte e. V., 2001