Hans Böhler, einer begüterten Industriellenfamilie entstammend, besuchte in Wien die Malschule Jaschke und sehr kurzzeitig auch die Akademie. Er stand in engem Kontakt zu Gustav Klimt, Josef Hoffmann und Egon Schiele. 1908 und 1909 nahm er an den Kunstschau-Ausstellungen teil, 1910 wurde er Mitglied der Neukunstgruppe um Schiele und somit offiziell in den Kreis der Wiener Avantgarde aufgenommen. Von seinen zahlreichen Reisen in- und außerhalb Europas Zeit seines Lebens wären besonders jene nach China (1910) sowie nach Süd- und Nordamerika (1913/14) hervorzuheben, die künstlerische und motivische Spuren in seiner Malerei hinterließen. 1929 veröffentlichte Arthur Rössler seine Biographie zu Leben und Werk von Hans Boehler. Schon vor 1937, als er seinen Lebensmittelpunkt für einige Jahre in die U.S.A., nach New York verlegte, stellte Boehler international aus (u.a. in Deutschland, Schweden, Italien, Frankreich). Zu den bedeutenden Ausstellungen in den U.S.A. zählen u.a. jene im Busch-Reisinger Museum in Cambridge (1937) sowie zahlreiche Personal- und Kollektivausstellungen in der Artists´ Gallery in New York. 1974 wurden Boehlers Werke im Columbia Museum of Art sowie im Art Institute of Chicago gezeigt. "Boehler verband eine intensive, oft in vehementen Pinselstrichen aufgetragene Farbigkeit mit einem flächigen Bildaufbau." Werke Boehlers finden sich u.a. in den Sammlungen der Österreichischen Galerie, des Leopold Museums sowie der Albertina, des Historischen Museums der Stadt Wien sowie der Wiener Akademie.
Literatur
A. Roessler, Der Maler Hans Boehler, Wien 1930; Ausst.Kat. "Hans Boehler", Kunsthandel Giese & Schweiger, Wien 2014; Nachschlagewerke: Österreichisches Künstlerlexikon / Schmidt; Kunst des 20. Jh. / Bestandskatalog der Österreichischen Galerie