Josef Pillhofer war einer der bedeutendsten Vertreter der klassischen Moderne nach 1945 im Bereich der Skulptur in Österreich. Er wurde 1921 in Wien geboren und wuchs in Mürzzuschlag auf. Nach dem Besuch der Kunstgewerbeschule in Graz (1938-41) begann er das Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Er hatte Stipendien in Paris (1950-51) und später in Rom (1957). In Paris an der Académie de la Grand Chaumière war er Schüler von Ossip Zadkine. Er unterhielt regen Kontakt zu Constantin Brancusi, Henri Laurens, Alberto Giacometti und Serge Poliakoff. Mit dem Dichter Paul Celan und der Schriftstellerin Ingeborg Bachmann verband ihn eine Freundschaft. 1954 und 1956 vertrat er Österreich auf der Biennale in Venedig. Von 1954 bis 1968 war er Lehrbeauftragter (und Assistent bis 1970) an der Akademie der bildenden Künste in Wien, von 1970 bis 1981 Professor für Bildhauerei an der Kunstgewerbeschule in Graz und von 1972 bis 1974 Ordinarius für künstlerisches Gestalten an der Technischen Universität Graz. 1986 Dozent für plastisches Gestalten an der Internationalen Sommerakademie Salzburg. 1952 bis 1959 war er Mitglied des Art Clubs, 1955 Mitglied der Secession und 1959 Gründungsmitglied des Vereins „Die Gruppe 59“. Seit 1997 war Josef Pillhofer Mitglied des Künstlerhauses. Er erhielt Auszeichnungen wie den Theodor-Körner-Preis, den Österreichischen Staatspreis und das Österr. Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst. Josef Pillhofers Werke befinden sich unter anderem im Belvedere, in der Albertina, im Storm King Art Center in New York sowie in Tokyo, Boston Montreal und Assuan.
Als Wotruba-Schüler setzte er sich konsequent mit den Grundprinzipien und Möglichkeiten kubistischer Formensprache auseinander und suchte stets Verdichtung durch Reduktion. Sein Œuvre ist von der Arbeit mit parallel behandelten naturalistischen und abstrakten Konzepten gekennzeichnet, weshalb sich bei Pillhofer Figuration und Abstraktion nicht ausschließen. Innerhalb seines bildhauerischen Schaffens mit Stein, Bronze, Eisen, Blech, Holz und Marmor stand die menschliche Figur im Vordergrund. Immer wieder schuf er aber auch Werke, die einen architektonischen Charakter besitzen. Als Zeichner war die Landschaft für ihn wichtig - für ihn die Verbindung zur Natur, letztendlich auch wieder zum Körper des Menschen.