Hans Kupelwieser. Fotogramme
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LISA ORTNER-KREIL:
"Ein Alltag voller Mythen. Hans Kupelwieser und das Experiment Fotografie"
(Im folgenden Auszüge aus dem o.g. Text, der vollständig nachzulesen ist in: Ausst.-Kat. "Hans Kupelwieser. Fotogramme", Kunsthandel Giese & Schweiger, Wien 2023, S. 4 ff., siehe auch Menüpunkt "Katalog" auf dieser Seite.)
Es wäre viel zu kurz gegriffen, Hans Kupelwieser als Bildhauer zu bezeichnen. Zwar sind die Skulptur und die Fotografie seine bevorzugten Techniken, doch leiten und antreiben lässt er sich ausschließlich von der Idee, dem Konzept. „Ausschauen nach“ das ist eine Quintessenz: Rainer Metzger hat Kupelwiesers Œuvre als eines charakterisiert, „das nach Bildhauerei aussieht oder auch nach Fotografie, das aber tatsächlich und vor allem pure Conceptual Art ist“.
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Das künstlerische Werk hat bei Kupelwieser immer den Anspruch, den Sinnesapparat der betrachtenden Instanz, vor allem natürlich den Sehsinn, herauszufordern. Seine künstlerische Arbeit umfasst Fotogramme kameralos erzeugte Fotografien , die nicht nur Bild-, sondern auch Objektform annehmen können, sowie Skulpturen aus Stahl, Aluminium, Plexiglas, Textil und Mobiliar, installative Arbeiten mit Spiegeln, Lupen und Kunststoff und Typografie beziehungsweise Text.
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1981 beteiligte sich Hans Kupelwieser mit mehreren fotografischen Arbeiten an der geradezu legendär gewordenen Ausstellung „Erweiterte Fotografie – Extended Photography“, die in der Wiener Secession stattfand und von Peter Weibel und Anna Auer kuratiert wurde. Die Manipulierbarkeit des Bildes und der beliebig verschiebbare Bezug zur Wirklichkeit werden schon in dieser frühen Arbeit kenntlich. Aus einem Gebrauchsgegenstand destilliert Hans Kupelwieser hier bereits Facetten des Rätsels und der Ironie.
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Die Ausdehnung, Erweiterung des Mediums der Fotografie und der experimentelle Umgang damit charakterisieren Kupelwiesers künstlerisches Schaffen. Mit einer ganzen Generation von Künstler*innen, darunter Gerwald Rockenschaub, Eva Schlegel, Michael Kienzer oder auch Erwin Wurm, teilt er die Idee der „postmedialen Skulptur“. Der Begriff geht auf Peter Weibel zurück, der postulierte: „alle disziplinen der kunst wurden von den medien verändert. […] daher ist alle kunst postmedial.“
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Hans Kupelwieser bewegt sich zwischen den Medien und den Genres und lässt die Frage, welcher Technik oder welchem Ismus er nun zuzurechnen ist, unbeantwortet. Natürlich entfaltet sich dieses künstlerische Werk mithilfe verschiedener Techniken, allen voran die der Skulptur und der Fotografie. Doch aufschlussreicher als diese Tatsache erscheint mir, mit welcher Leichtigkeit Hans Kupelwieser Widersprüche vereint und Gräben überbrückt, die durch den paradoxen Druck aufreißen, Künstler*innen einer Technik zuzuordnen. Dieses In-Bewegung-Bleiben, diese Wendigkeit sagt eine Menge aus über ein Werk, das in Österreich bisher viel zu wenig Beachtung erfahren hat und auch international einen Vergleich sucht.
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Ein feines Sensorium für die Themen und Diskurse der Gegenwart sind in vielen von Hans Kupelwiesers Arbeiten ablesbar.
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Anish Kapoor, Martin Creed oder auch Gerhard Richter fallen mir da ein, die alle drei in ihrem Œuvre genau wie Hans Kupelwieser unseren Sehsinn herausfordern, was gerade in Zeiten, in denen sich sämtliche Augenpaare auf digitale Screens heften und von dort nur mehr schwerlich abdriften, eine besondere Herausforderung darstellt. Hans Kupelwiesers Kunst ist im 21. Jahrhundert ein nachhaltiges Plädoyer für eine Scharfstellung unserer Wahrnehmung und exploriert mit hochoriginellen Prozessen und Techniken einen Alltag, der frei nach Roland Barthes voller Mythen ist.
(Dr. Lisa Ortner-Kreil ist Kuratorin am Bank Austria Kunstforum in Wien.)
In Kooperation mit der
Werke
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Hans KupelwieserOhne Titel, 1988Fotogramm auf Film auf Aluminium91 x 178 x 5 cm
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Hans Kupelwieser, Ohne Titel, 1988
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Hans Kupelwieser, Ohne Titel, 1991
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Hans Kupelwieser, Ohne Titel, 1995
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Hans Kupelwieser, Ohne Titel, 2001
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Hans Kupelwieser, Ohne Titel, 2001
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Hans Kupelwieser, "Melanzanigramm" (I), 2003
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Hans Kupelwieser, "Melanzanigramm" (II), 2003
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Hans Kupelwieser, "Melanzanigramm" (III), 2003
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Hans Kupelwieser, Ohne Titel, 1984
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Hans KupelwieserOhne Titel, 2005/2014Fotogramm auf Barytpapier auf Aluminium105 x 205 cm
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Hans Kupelwieser, "Curled - Up", 2015
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Hans KupelwieserOhne Titel, 2005Fotogramm, Epoxidharz, Aluminium90 x 100 cm
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Hans Kupelwieser, Ohne Titel, 2005
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Hans Kupelwieser, Ohne Titel, 2005
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Hans Kupelwieser, "Wired", 2006
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Hans Kupelwieser, "Wired", 2006
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Hans Kupelwieser, "Wired", 2006
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Hans KupelwieserOhne Titel, 2010Fotogramm auf Barytpapier auf Aluminium120 x 170 cm
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Hans Kupelwieser, "Folded Coray", 2008
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Hans Kupelwieser, Ohne Titel, 2008
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Hans Kupelwieser, Ohne Titel, 2013
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Hans Kupelwieser, Ohne Titel, 2013
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Hans Kupelwieser, Ohne Titel, 2013
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Hans Kupelwieser, Ohne Titel, 2013
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Hans Kupelwieser, "Bicycle Tube", 2014
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Hans Kupelwieser, Ohne Titel, 2014
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Hans Kupelwieser, Ohne Titel, 1995
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Hans Kupelwieser, Ohne Titel, 2015
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Hans Kupelwieser, Ohne Titel, 2015
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Hans Kupelwieser, Ohne Titel, 2018
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Hans Kupelwieser, Ohne Titel, 2019
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Hans Kupelwieser, Ohne Titel, 2019
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Hans Kupelwieser, Ohne Titel, 2022
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Hans Kupelwieser, Ohne Titel, 2013
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Hans KupelwieserOhne Titel, 2014Fotogramm auf Barytpapier auf Leinwand250 x 175 cm(Zustand vor Überarbeitung durch den Künstler)
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