Archive
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FOKUS 19. JAHRHUNDERT
Das Jahrhundert der Malerei - Von Realismen und Emotionen 23 November - 22 Dezember 2023 Weiterlesen -
"Robert Lettner. Widerstandsbilder 1968 - 1979"
Eine Hommage anlässlich der 80. Wiederkehr des Geburtstages von Robert Lettner (1943-2012). 21 September - 10 November 2023 Einen bedeutenden Künstler anlässlich eines runden Geburtstags mit einer Ausstellung zu ehren ist eine schöne Sache, im Fall Robert Lettners aber lediglich ein willkommener Anlass, das zu tun, was nicht oft genug gemacht werden kann. Denn seine Malerei und da speziell die Arbeiten, die in den späten 1960er-Jahren bis in... Weiterlesen -
Béatrice Dreux. Tierchen
6 Juni - 14 Juli 2023 Im aktuellen Universum von Béatrice Dreux herrscht ein wildes Gewusel und Gewaber, […] es kreucht, fleucht und fliegt, es quakt und es wird vor allem gehuldigt: Die dargestellten Tiere sind keine einfachen Abbilder der Natur. Vielmehr wirken sie wie Trägerinnen archetypischer Gewalten. Durch die Verwendung von Diminutiven wie ‚Tierchen' entsteht zunächst der Eindruck von Harmlosigkeit und Niedlichkeit, wie er stereotypisch gern auch in Bezug auf Frauen oder Mädchen erzeugt wird. Béatrice Dreux konterkariert jedoch bewusst diese Vorstellung, indem sie die ‚Tierchen', insbesondere die Spinnen als mächtige Königinnen, Muttergottheiten oder gar Totemfiguren darstellt, die auf die Betrachtenden energetisch wirken. So wie Schöpfung eines von Béatrice Dreux' Themen ist, so ist es auch der Schöpfung Cousine, die Verwandlung, die Momente des Übergangs. Weiterlesen -
Hans Kupelwieser. Fotogramme
4 Mai - 17 Juni 2023 LISA ORTNER-KREIL: "EIN ALLTAG VOLLER MYTHEN. HANS KUPELWIESER UND DAS EXPERIMENT FOTOGRAFIE"
(Auszüge aus dem o.g. Text in: Ausst.-Kat. "Hans Kupelwieser. Fotogramme", Kunsthandel Giese & Schweiger, Wien 2023, S. 4 ff.)
Es wäre viel zu kurz gegriffen, Hans Kupelwieser als Bildhauer zu bezeichnen. Zwar sind die Skulptur und die Fotografie seine bevorzugten Techniken, doch leiten und antreiben lässt er sich ausschließlich von der Idee, dem Konzept. „Ausschauen nach“ - das ist eine Quintessenz: Rainer Metzger hat Kupelwiesers Œuvre als eines charakterisiert, „das nach Bildhauerei aussieht oder auch nach Fotografie, das aber tatsächlich und vor allem pure Conceptual Art ist“.
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Das künstlerische Werk hat bei Kupelwieser immer den Anspruch, den Sinnesapparat der betrachtenden Instanz, vor allem natürlich den Sehsinn, herauszufordern. Seine künstlerische Arbeit umfasst Fotogramme – kameralos erzeugte Fotografien –, die nicht nur Bild-, sondern auch Objektform annehmen können, sowie Skulpturen aus Stahl, Aluminium, Plexiglas, Textil und Mobiliar, installative Arbeiten mit Spiegeln, Lupen und Kunststoff und Typografie beziehungsweise Text.
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1981 beteiligte sich Hans Kupelwieser mit mehreren fotografischen Arbeiten an der geradezu legendär gewordenen Ausstellung „Erweiterte Fotografie – Extended Photography“, die in der Wiener Secession stattfand und von Peter Weibel und Anna Auer kuratiert wurde. Die Manipulierbarkeit des Bildes und der beliebig verschiebbare Bezug zur Wirklichkeit werden schon in dieser frühen Arbeit kenntlich. Aus einem Gebrauchsgegenstand destilliert Hans Kupelwieser hier bereits Facetten des Rätsels und der Ironie.
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Die Ausdehnung, Erweiterung des Mediums der Fotografie und der experimentelle Umgang damit charakterisieren Kupelwiesers künstlerisches Schaffen. Mit einer ganzen Generation von Künstler*innen, darunter Gerwald Rockenschaub, Eva Schlegel, Michael Kienzer oder auch Erwin Wurm, teilt er die Idee der „postmedialen Skulptur“. Der Begriff geht auf Peter Weibel zurück, der postulierte: „alle disziplinen der kunst wurden von den medien verändert. […] daher ist alle kunst postmedial.“
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Hans Kupelwieser bewegt sich zwischen den Medien und den Genres und lässt die Frage, welcher Technik oder welchem Ismus er nun zuzurechnen ist, unbeantwortet. Natürlich entfaltet sich dieses künstlerische Werk mithilfe verschiedener Techniken, allen voran die der Skulptur und der Fotografie. Doch aufschlussreicher als diese Tatsache erscheint mir, mit welcher Leichtigkeit Hans Kupelwieser Widersprüche vereint und Gräben überbrückt, die durch den paradoxen Druck aufreißen, Künstler*innen einer Technik zuzuordnen. Dieses In-Bewegung-Bleiben, diese Wendigkeit sagt eine Menge aus über ein Werk, das in Österreich bisher viel zu wenig Beachtung erfahren hat und auch international einen Vergleich sucht.
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Ein feines Sensorium für die Themen und Diskurse der Gegenwart sind in vielen von Hans Kupelwiesers Arbeiten ablesbar.
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Anish Kapoor, Martin Creed oder auch Gerhard Richter fallen mir da ein, die alle drei in ihrem Œuvre genau wie Hans Kupelwieser unseren Sehsinn herausfordern, was gerade in Zeiten, in denen sich sämtliche Augenpaare auf digitale Screens heften und von dort nur mehr schwerlich abdriften, eine besondere Herausforderung darstellt. Hans Kupelwiesers Kunst ist im 21. Jahrhundert ein nachhaltiges Plädoyer für eine Scharfstellung unserer Wahrnehmung und exploriert mit hochoriginellen Prozessen und Techniken einen Alltag, der frei nach Roland Barthes voller Mythen ist.
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Therese Eisenmann. Auf der Spur
9 März - 22 April 2023 Es gibt sie, die SucherInnen unter denen, die Kunst schaffen; die sich gleichsam auf die Lauer legen, um zu finden, was uns antreibt; die die Kräfte aufzeigen, die uns bewegen, denen wir ausgeliefert sind, die wir zu zähmen suchen. Und die diese Kräfte gestaltend festhalten. Es sind seit jeher solche VerzauberInnen, VerdichterInnen und AufdeckerInnen, die uns das Sein erklären, und das, was „die Welt im Innersten zusammenhält“.
Therese Eisenmann ist eine von ihnen. Eine, die mit dem Grabstichel in der Hand ganz genau hinschaut, die offenlegt und spürbar macht. Ob Wasser oder Stein, ob Wachstumskräfte oder Urängste, ob Wettersituationen oder wilde Tiere – ihre Themenwelt ist vielfältig und doch fokussiert auf die wesentlichen Fragen. Als Frau und Künstlerin reagiert sie feinfühlig auf das nicht so leicht Fassbare, zu Beschreibende, unmittelbar und hoch konzentriert.
Ein reiches druckgrafisches, aber auch zeichnerisches und malerisches Œuvre ist das Ergebnis. Gestaltete Antworten von höchster Qualität und Eindringlichkeit. Bilder von magischer Schönheit, die einen in ihren Bann ziehen und nicht so leicht loslassen. – Wir wollen mit unserer Ausstellung ein wenig Kunde davon geben und möglichst viele dazu einladen, sich dieser Freude anzuschließen. Weiterlesen